Chronische Wunden stellen sowohl für Millionen Patienten als auch für die Gesundheitssysteme eine erhebliche Herausforderung dar. Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Kaltplasmatherapie (CPT) die Versorgung chronischer Wunden im Vergleich mit der Standardwundtherapie (SWT) deutlich verbessert.

Im Mittelpunkt der Forschung von Dr. Nessr Abu Rached und Prof. Markus Stücker (Universitätshautklinik des St. Josef-Hospitals Bochum) sowie von Kollegen anderer Hautzentren steht die Behandlung mit einem Kaltplasma-Pflaster in Kombination mit bislang eingesetzten Therapien. Dabei wird zwischen der Wunde und der Plasmafolie die Luft teilweise ionisiert, also mit zusätzlicher Energie aufgeladen. Das so entstehende Plasma wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.

Wundverschlussrate um 214 Prozent verbessert

Im Vergleich zur SWT ergab sich eine eine um 214 Prozent verbesserte Wundverschlussrate. Des Weiteren wurden Verbesserungen bei der Lebensqualität, dem passiven Schmerz und der Keimbelastung erreicht. Außerdem war bei Menschen unter Kaltplasmatherapie eine geringere Menge Antibiotika zur Therapiebegleitung notwendig als unter der aktuellen Standardtherapie.

Für dieses Projekt hat das Bochumer Forscherteam gleich zwei renommierte Wissenschaftspreise gewonnen: den Innovationspreis der „Derm-Tagung“ der niedergelassenen Dermatologen und im Vorfeld den Posterpreis des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC).

Ausführliche Infos zur Studie gibt es unter anderem hier:

Quelle: pi Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V., 18.03.2024 und andere