Für drei abgeschlossene Förderprojekte hat der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im August 2025 Empfehlungen zur Übertragung in die Regelversorgung beschlossen, so u.a. für das Projekt ULCUS CRURIS CARE. Mit diesem Projekt wurde untersucht, ob MFA als Case-Manager bei der Versorgung von venös bedingten chronischen Wunden die Heilungschancen verbessern.
Darum geht’s bei ULCUS CRURIS CARE
Die oft langwierige Therapie des sogenannten offenen Beines (Ulcus cruris venosum) ist für betroffene Patienten und Patientinnen sehr belastend. Das Projekt hat unter der Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg erfolgreich ein Case Management für venös bedingte chronische Wunden in der Hausarztpraxis entwickelt, eingeführt und evaluiert. Dabei fungierten MFA, die eine Zusatzqualifikation als Versorgungsassistenz (VERAH) hatten, als Case-Manager in der Hausarztpraxis. Digitale Schulungen sowie standardisierte Behandlungsempfehlungen unterstützten die leitliniengerechte Versorgung, ergänzt durch eine Software zur Wunddokumentation und Verlaufskontrolle.
Verbesserte Wundheilung in der Interventionsgruppe
Die begleitende wissenschaftliche Studie konnte unter anderem zeigen: Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten einer Wundheilung war in der Interventionsgruppe 3,6-mal höher als in der Kontrollgruppe. Auch die gesundheitsbezogene Lebensqualität konnte durch den neuen Ansatz nachweislich verbessert werden. Die Aussagekraft der Ergebnisse ist jedoch aufgrund der geringen Anzahl eingeschlossener Patientinnen und Patienten eingeschränkt.
Insgesamt hat das Projekt wertvolle Anhaltspunkte zur Optimierung der Versorgung von Menschen mit venös bedingten chronischen Wunden aufgezeigt. Der Innovationsausschuss leitet die Erkenntnisse daher zur Information über die Bundes- an die Landesverbände der Kranken- und Pflegekassen, an die kassenärztlichen Vereinigungen, an die Ärztekammern auf Landesebene sowie an den Hausärztinnen- und Hausärzteverband e. V. weiter.
Weitere Details zu den Ergebnissen des ULCUS CRURIS CARE-Projektes und zu den Empfehlungen des Innovationsausschusses im Beschluss und im Ergebnisbericht.
Quelle pi G-BA, 22.08.2025