WHO-Mitgliedstaaten erkennen Hautkrankheiten als globale Priorität der öffentlichen Gesundheit an

Die Weltgesundheitsversammlung hat eine Resolution zum Thema „Hautkrankheiten als globale Priorität der öffentlichen Gesundheit“ verabschiedet. Die Resolution bringt die einstimmige Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zum Ausdruck, die Belastung durch alle primär die Haut betreffenden sowie systemischen, aber mit Hautmanifestationen verbundenen Erkrankungen anzugehen.

Die Resolution basiert auf kritischen Lücken, die dringendes Handeln erfordern. Hautkrankheiten gehören zu den sichtbarsten Gesundheitsproblemen und führen oft zu Stigmatisierung, Diskriminierung und emotionalem Stress. Doch wenn Hautsymptome richtig erkannt und interpretiert werden, können eine Vielzahl von Krankheiten frühzeitig erkannt werden.

Trotz der erheblichen Belastung ist das Bewusstsein für Hauterkrankungen nach wie vor gering – sowohl beim Gesundheitspersonal als auch in der breiten Öffentlichkeit. Schwache Überwachungssysteme verschleiern die tatsächlichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit zusätzlich.

In der Resolution werden die Mitgliedstaaten dezidiert aufgefordert, Hautkrankheiten zu priorisieren und für nationale Programme zur Prävention, Diagnostik und Behandlung Ressourcen bereitzustellen. Die Forschung zur Epidemiologie von Hauterkrankungen soll gestärkt, Laborkapazitäten erhöht und die Kosten für diese Leistungen reduziert werden. Bereits in der Ausbildung soll das Gesundheitspersonal der medizinischen Grundversorgung zu Hauterkrankungen geschult werden, um ggf. auch beratend gegenüber Patientinnen, Patienten und Angehörigen tätig werden zu können. Telemedizin und digitale Dermatologie sollen weiterentwickelt, die Forschung zu Hautkrankheiten soll gefördert und die Arbeit von Patientenorganisationen unterstützt werden. Ein gleichberechtigter Zugang zu einer kosteneffizienten, erschwinglichen und qualitativ hochwertigen Behandlung – inklusive Arzneimitteln und Wundversorgungsmaterialien – soll gefördert werden.

Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) begrüßt die Resolution und will sich in die praktische Umsetzung aktiv einbringen.

Die Resolution fordert außerdem die WHO auf, Führungsrolle bei der Förderung transformativer Veränderungen und der Ausweitung der Aktivitäten gegen Hautkrankheiten auf globaler, regionaler und nationaler Ebene zu übernehmen.

Resolution (engl.) →


Quellen und weitere Informationen:
pi DDG, 06.06.2025
pi WHO, 24.05.2025