Der nachstehende Beitrag erschien zuerst im „Nordlicht“, Ausg. 11/2021, dem offizielle Mitgliedermagazin der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). Wir danken der KVSH sowie auch dem Autor, Jan Hinnerk Timm vom Wundzentrum Hamburg e. V., für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung auf unserer Website. | Foto: Vorstand des Wundzentrums Hamburg e. V. | v.l.n.r. Werner Sellmer, PD Dr. Katharina Herberger, Kerstin Protz und Dr. Karl-Christian Münter. ©Jan Hinnerk Timm


Wundzentrum Hamburg

Das Wundzentrum Hamburg e. V. (WZHH) ist ein gemeinnütziger Verein, der sich der Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden widmet. Seit seiner Gründung vor fast zwanzig Jahren hat der Verein ein Netzwerk aufgebaut, das weit über die Grenzen Hamburgs hinausreicht – teils sogar bis ins benachbarte Ausland. Die Mitglieder wollen durch ihr ehrenamtliches Engagement Therapie und Lebensqualität dieser Patienten verbessern.

Die Mitglieder des WZHH kommen aus den verschiedenen Professionen, die bei der Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden zusammenarbeiten. Neben unterschiedlichen ärztlichen Disziplinen und Pflegekräften aus den verschiedenen Bereichen engagieren sich Apotheker, Podologen, Orthopädieschuhtechniker und Mitarbeiter aus Sanitätsfachhandel und Homecare sowie der Industrie. Im Fokus steht die Überwindung der Grenzen zwischen Sektoren und Berufsgruppen, sodass den Patienten mit chronischen Wunden die bestmögliche Versorgung zugute kommt, während Therapiebrüche vermieden werden. Das Agieren aller an der Versorgung beteiligten Personen auf Augenhöhe und auf Basis eines wechselseitigen Verständnisses ist hierbei oberste Prämisse. Diese spiegelt sich auch in der regen Vereinsarbeit wider.

Interprofessioneller Austausch auf Augenhöhe

Die Mitgliederversammlungen des WZHH finden viermal jährlich an verschiedenen Orten in Hamburg statt, wobei jeweils eine Klinik oder eine Firma als Kooperationspartner fungiert. Bei diesen Gelegenheiten stellen Vorstand und Vereinsbeirat neue Projekte vor, eingeladene renommierte Experten präsentieren aktuelle Fachvorträge, und es gibt reichlich Gelegenheit zum Austausch untereinander. Mit „Wissen Wunde“ bietet das WZHH zudem eine eigenständige, jährlich stattfindende Fortbildungsreihe rund um das Themenfeld „Wunde“ an. Die Reihe besteht aus jeweils zehn bis zwölf Vorträgen, in denen Kollegen aus Medizin und Pflege aktuelle Entwicklungen und Leitlinien vorstellen, Methoden beleuchten und aus der Praxis berichten.

Broschüren, Behandlungsstandards, aktuelle Informationen

Das Engagement der Mitglieder beschränkt sich nicht auf Versammlungen und Fortbildungen. Sie geben auch auf der Website in der Rubrik „Fragen und Antworten“ fachlich fundierte Auskunft zu speziellen Fragestellungen. Die Mitglieder kommen zudem in regelmäßig stattfindenden Arbeitsgruppen zusammen, um die diversen Publikationen des WZHH zu erarbeiten. Hierzu gehören Patienten- und Angehörigenbroschüren, die jeweils ein patientenrelevantes Thema in verständlicher Form aufbereiten. Eine der ältesten Institutionen ist die interprofessionelle „Standardgruppe“, die inzwischen über 60 Checklisten, Behandlungs-, Verfahrens- und Produktanwendungsstandards entwickelt hat. 

Wie es bei Fachgesellschaften üblich ist, werden diese Ausarbeitungen alle zwei Jahre überarbeitet. Zudem kommen regelmäßig neue Veröffentlichungen hinzu, da die Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden ein rasch voranschreitender Themenbereich ist. Die Standards des WZHH stehen auf der Website zum Download zur Verfügung und haben inzwischen weite Verbreitung gefunden.