Evelien Touriany, Ratsmitglied der European Wound Management Association (EWMA), setzt sich dafür ein, dass Patienten in ganz Europa künftig aktiver in ihren eigenen Behandlungsverlauf eingebunden werden. Dies solle nicht nur auf die Gesundheitsversorgung im Allgemeinen beschränkt werden, sondern müsse auch für die Einbeziehung der Patienten in Forschung und Entwicklung, die Entwicklung und Umsetzung von Leitlinien, Aufklärung und die Verteidigung von Patientenrechten gelten.

Touriany sieht darin für alle Arten von Gesundheitsprojekten einen Mehrwert, was die Ergebnisse, die Lebensqualität, die Konnektivität und die Belastbarkeit verbessern werde. Auch werde es medizinisches Fachpersonal dazu bringen, mehr über die tägliche Praxis und über Patientenrechte nachzudenken. Und es werde auch zur Optimierung von Wissen beitragen, zu einer Verbesserung der Qualität der bereitgestellten individuellen Pflege und zu sinnvollen und erfüllenden Kooperationen führen.

Die EWMA hat bereits eine Patientenverbindungsgruppe eingerichtet

“Die EWMA hat dafür bereits eine Patientenverbindungsgruppe eingerichtet, deren Ziel darin besteht, die Beteiligung von Patienten und ihren privaten Betreuern an der Wundbehandlung zu unterstützen und Patienten auf ihr Recht auf Gleichbehandlung und Zugang zu qualitativ hochwertiger Pflege aufmerksam zu machen. Die Patientenverbindungsgruppe wird sicherstellen, dass Patienten in andere EWMA-Projektgruppen einbezogen werden, wenn diese Ressourcen für medizinisches Fachpersonal, Patienten und ihre privaten Betreuer entwickeln. Patientenorientierte Sitzungen standen bereits auf der Tagesordnung der EWMA-Konferenzen und werden auf der EWMA-GNEAUPP-Konferenz 2025 in Barcelona fortgesetzt. Das ultimative Ziel der Gruppe ist die Einrichtung eines EWMA-Patientenbeirats, in dem eine Gruppe von Patienten mit Wunden oder deren private Betreuer aktiv zu den Projekten beitragen”, so Touriany in einem Beitrag des Journal Of Wound Management.

Dieses Vorgehen begründe auch Herausforderungen, so Touriany weiter, weil Menschen mit Wunden oft älter sind, an mehreren Begleiterkrankungen leiden und häufig auch kein Englisch sprechen. So sei es nicht immer einfach, sie in Diskussionen einzubeziehen oder sie zu bitten, zu Besprechungen zu reisen. Zudem müssten andere Interessengruppen einbezogen werden, um beispielsweise Einfluss auf bestehende Regeln und Vorschriften nehmen zu können und es werde die Unterstützung von Menschen benötigt, die für europäische oder nationale Gesundheitskommissionen arbeiten. Auch eine finanzielle Ausstattung werde noch benötigt.

Touriany abschließend: “Dies soll ein Aufruf zum Handeln sein, insbesondere an diejenigen, die auf nationaler Ebene versuchen, Patienten in Patientenorganisationen zusammenzubringen. Unsere Patienten haben eine Stimme und wir müssen ihnen unbedingt zuhören!”

Quelle: Touriany E. Promoting patient involvement in wound management across Europe. Journal of Wound Management. 2024;25(3):83. DOI 10.35279/jowm2024.25.03.01