Die Versorgung chronischer Wunden durch digitale Erfassung und automatisierte Dokumentation – für diese Idee wurden Richard Fobo, Johannes Ruopp und Kerstin von Diemar, das Gründungsteam von cureVision, mit dem Eugen Münch-Preis ausgezeichnet.

Sie haben ein System entwickelt, das die Wunden aufnimmt, automatisch und in Sekundenschnelle präzise in Größe und Tiefe vermisst und den Anteil der Gewebearten mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ermittelt. Die so erstellte Dokumentation können Pflegekräfte automatisch in die Patientenakte übernehmen. So haben alle an der Wundversorgung beteiligten Personen Zugriff auf die gleichen, objektiven Informationen und den Heilungsverlauf. Die Wunden werden genauer und bis zu 90 Prozent schneller erfasst, Pflegefachkräfte werden von zeitaufwändiger Dokumentation entlastet – und da Zustand und Größe der Wunde genau bekannt sind, können die Pflegenden direkt am Bildschirm das passende Verbandsmittel auswählen. Im nächsten Schritt möchte cureVision auch Diagnose- und Therapie-Empfehlungen zur Verfügung stellen. Fobo, einer der Gründer, betont: „Studien zufolge erhalten weniger als die Hälfte der Patientinnen und Patienten die für sie richtige Versorgung. Das zu ändern ist unser Ziel.“

Johannes Ruopp ist Medizintechnik-Ingenieur und Experte für medizinische Hardware und Zulassung. Richard Fobo ist Ingenieur, Software-Entwickler und Experte für Medizinische KI. Kerstin von Diemar hat einen MBA der Hochschule St. Gallen und ist erfahrene Unternehmerin und Finanzexpertin.

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Video im YouTube-Kanal der RHÖN STIFTUNG Eugen und Ingeborg Münch

Hintergrundinformation

Die Gewinner wurden unter über 100 Einsendungen von der Jury ausgewählt, der Barbara Diehl (Chief Partnership Officer, SPRIND – Bundesagentur für Sprunginnovationen), Wolfgang Greiner (Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement, Universität Bielefeld), Heike Haarhoff (Redakteurin Tagesspiegel Background Gesundheit & eHealth; Professorin Kommunikationswissenschaft an der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften), Bernadette Klapper (Bundesgeschäftsführerin, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe – Bundesverband e. V.), Franz Knieps (Vorstand BKK Dachverband e.V.), Ralf Kuhlen (Chief Medical Officer, Helios Health GmbH) und Marcel Weigand (Leiter Kooperationen und digitale Transformation der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland & freier Berater) angehören.

Über den Preis: Der Eugen Münch-Preis wird seit 2015 jährlich in zwei Kategorien (Bestes Start-up im Gesundheitswesen sowie „Wissenschaft und praktische Anwendung“ verliehen. Die Gewinner erhalten jeweils ein Preisgeld von 20.000 Euro und einen Film, mit dem die Arbeit vorgestellt wird. Ausgezeichnet werden innovative Arbeiten, die zu einer effizienteren und patientenorientierteren Gesundheitsversorgung beitragen können.

Quelle: pi Rhön-Stiftung Eugen und Ingeborg Münch, 23.11.2023 via idw-online.de