Ein tragbares Gerät namens „a-Heal“, entwickelt von Ingenieuren der University of California, Santa Cruz, könnte die Wundtherapie revolutionieren. Durch die Kombination von künstlicher Intelligenz (KI), Bioelektronik und kontinuierlicher Bildgebung optimiert das System jede Phase der Wundheilung.
Wie eine Wunde heilt
Bei der Wundheilung durchläuft das Gewebe mehrere Phasen:
Gerinnung: Blutstillung nach der Verletzung.
Immunreaktion: Abwehr von Keimen und Entzündungsprozessen.
Schorfbildung: Schutzschicht über der Wunde.
Narbenbildung: Wiederherstellung des Gewebes.
Das a-Heal-Gerät unterstützt diese Prozesse individuell und kann so die Heilung beschleunigen.
Ein „Closed-Loop-System“ für personalisierte Therapie
Das Gerät arbeitet als geschlossenes System („Closed-Loop-System“), das den Heilungsverlauf der Wunde kontinuierlich überwacht und behandelt:
Eine integrierte Kamera fotografiert die Wunde alle zwei Stunden.
Die Bilder werden an ein KI-Modell („KI-Arzt“) gesendet, das den Heilungsverlauf analysiert.
Erkennt die KI Verzögerungen, löst sie eine Behandlung aus, entweder durch lokal verabreichte Medikamente oder ein elektrisches Feld, das die Zellmigration fördert.
„Unser System nimmt alle Signale des Körpers auf und optimiert den Heilungsverlauf durch gezielte Eingriffe“, erklärt Marco Rolandi, Leiter des Projekts.
Medikamente und elektrische Felder für die Heilung
Das Gerät kann Fluoxetin, einen selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, direkt an die Wunde abgeben. Dies reguliert den Serotoninspiegel, reduziert Entzündungen und beschleunigt den Wundverschluss.
Zusätzlich kann ein elektrisches Feld angelegt werden, das die Zellmigration unterstützt – eine Technik, die auf früheren Arbeiten der UC Davis basiert.
Kontinuierliche Überwachung und Fernzugriff
Die Daten der Kamera werden sicher über eine Weboberfläche übertragen, sodass Ärzte den Verlauf manuell überwachen und bei Bedarf eingreifen können. Das Gerät ist kabellos, tragbar und lässt sich einfach an handelsüblichen Verbänden befestigen, was die Anwendung besonders praktisch macht – auch für Patienten mit eingeschränkter Mobilität oder in abgelegenen Regionen.
Präklinische Ergebnisse: 25 % schnellere Heilung
In präklinischen Studien zeigte sich, dass mit a-Heal behandelte Wunden rund 25 % schneller heilten als unter Standardbehandlung. Das Potenzial der Technologie ist vielversprechend: nicht nur für akute Wunden, sondern auch für chronische Wunden, die oft nur sehr langsam oder gar nicht heilen.
pi University of California – Santa Cruz, 23.09.2025



