Zum ersten Mal in der Geschichte des Kieler Wundnetz e.V. fand am 09.11.22 eine Fortbildungsveranstaltung zum Thema “Wunde in der Onkologie” in den Räumen des Bildungszentrums des Städtischen Krankenhaus Kiel statt. Mehrere Referenten gaben in dieser halbtägigen Veranstaltung einen umfassenden Über- und Einblick in die verschiedenen Bereiche, die im Wundmanagement von Tumorpatienten beachtet werden sollten.
Die “Rolle der Strahlentherapie bei malignen Wunden”
Dr. med. Claudia Schmalz – Fachärztin für Palliativmedizin und Strahlentherapie – informierte mit ihrem interessanten Vortrag über die „Rolle der Strahlentherapie bei malignen Wunden“. Die Entstehung von malignen Wunden, der Ablauf der Therapie sowie auch die Ziele der Strahlentherapie wurden anhand verschiedener spannender Fallbeispiele thematisiert.
“Schmerztherapie bei onkologischen Wunden”
Dr. med. Thorsten Nickel – Facharzt für Palliativmedizin, Anästhesiologie, spezielle Schmerztherapie und Intensivmedizin sowie Oberarzt im Bereich Schmerztherapie und Palliativmedizin an der imland Klinik Rendsburg – entführte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung in das fascettenreiche Thema “Schmerztherapie bei onkologischen Wunden”. Beleuchtet wurde unter anderem das Stufenschema zur medikamentösen Behandlung von Schmerzen nach WHO, das zwar gute, aber keinesfalls allumfassende Hinweise gibt. Die Therapie von Wund- und Tumorschmerzen fordert ein deutlich umfangreicheres Wissen.
“Keine Angst vor parenteraler Ernährung bei chronischen Wunden”
Im Vortrag von Dr. Ulrike von Herz – Trainerin für Ernährungstherapie und Diabetesmanagement – wurde unter anderem auf die Gefahr einer Mangelernährung eingegangen. Da chronische Wunden den Energie- und Nährstoffbedarf erhöhen, kann es bei nicht angemessener Ernährung zu einem unerwünschten Verlauf kommen. Die Beachtung des Energie- und Eiweißbedarf bei chronischen Wunden ist insofern ein wichtiger Aspekt des Wundmanagements. Frau von Herz erläuterte zudem die Zugangswege der parenteralen Ernährung und gab praktische Tipps und Hinweise zur Durchführung.
“Tumorwunden/ onkologische Wunden”
Im abschließenden Vortrag informierten Birte Weiß und Anja Kuntz – beide Pflegetherapeutinnen ICW e.V. – zum einen ganz allgemein über die verschiedenen Tumorwunden, Wundqualitäten und deren Behandlung. Ein besonderes Augenmerk wurde zudem auf die palliative Versorgung geworfen, bei der die Behandlung sehr individuell angepasst werden muss.
Spenden für zwei gute Zwecke
Die Einnahmen aus dieser Veranstaltung wurden komplett für gute Zwecke gespendet. 2.400,00 EUR wurden von der URGO GmbH noch obendrauf gelegt. Und so konnten sich die Kieler Klinikclowns im Städtischen Krankenhaus Kiel und der hospiz-initiative kiel e.V. gleichermaßen über eine Summe von jeweils 2.550,00 EUR freuen.
Kieler Klinikclowns
Im Städtischen Krankenhaus beflügeln die Kieler Klinikclowns die Kreativität und Fantasie. Sie stärken soziale Kompetenzen, schenken Kraft und Lebensmut, wecken Humor und Hoffnung. Die Klinikclowns animieren wichtige körperliche Prozesse, die das Gesundwerden unterstützen und sind speziell für ihren Einsatz Kinderklinik ausgebildete Improvisationskünstler.
hospiz initiative kiel e.V.
Der hospiz initiative kiel e.V. ist ein ambulant arbeitender psychosozialer Dienst. Neun Fachkräfte arbeiten mit über 170 Ehrenamtlichen zusammen, die für ihre Aufgaben sorgfältig qualifiziert werden. Sie sind Teil der ambulanten und stationären hospizlichen Versorgung in Kiel und kooperieren mit vielen Einrichtungen.
Die URGO GmbH freut sich, dass sie diese beiden Initiativen in ihrer Arbeit unterstützen konnte und hat sich herzlich sich beim Wundnetz Kiel bedankt, das diese Aktion angestoßen hatte.